Nahezu jede zweite Katze entwickelt im Laufe ihres Lebens Zahnprobleme. Wie beim Menschen bildet sich zunächst der Zahnbelag - auch Plaque genannt.
Darin befinden sich Unmengen von Bakterien. Sie sind für den unangenehmen Mundgeruch verantwortlich, ein erstes mögliches Alarmzeichen für eine Zahnerkrankung. Nach und nach setzt die Mineralisierung dieses Belages ein. Zahnstein entwickelt sich, meist an der Außenseite der Fang- und Backenzähne.
Dr. Tina Kugler, Tierärztin beim DEUTSCHE TIERHILFSWERK E.V.: „Das Zahnfleisch ist leicht geschwollen, und am Übergang zum Zahn ist ein dunkelroter Saum zu erkennen.
Diese Veränderungen sind zunächst für die Katze noch nicht so schmerzhaft. Doch der Tierhalter sollte spätestens jetzt einschreiten.“ Die Entzündungen verschlimmern sich, es bilden sich tiefe Taschen um die Zahnhälse. Futterreste und somit Bakterien können sich noch besser ansiedeln. Ein Teufelskreis entsteht. Es entwickelt sich Parodontose. Die Zähne lockern sich, fallen bisweilen sogar aus.
Außerdem leiden die Tiere an chronischen Schmerzen. Im Weiteren kommt es zur Ausbildung der klassischen „FORL“ (Feline Odontclastic Resorptive Lesions), einer Zerstörung der Zähne. Die Zähne sind nach einiger Zeit irreparabel geschädigt. Heutzutage können auch bei Tieren Zähne überkront und Wurzeln behandelt werden. Bei späterem Einschreiten ist das Ziehen des Zahnes der letzte Ausweg.
Zahnpflege für die Katze:
„Am besten lassen Sie bei der jährlichen Impfung einen Zahncheck durch den Tierarzt durchführen. Hat sich bereits Zahnstein gebildet, kann er unter einer relativ ungefährlichen Kurznarkose die Zubildungen entfernen und im Anschluss die Zähne polieren.
Auf den glatten Flächen können sich später kaum neue Plaques bilden, und somit ist man vor den schmerzhaften FORL gefeit“, rät die DTHW- Tierärztin Dr. Tina Kugler.
Zusätzlich kann der Tierhalter mit einfachen Utensilien, wie Zahnpasta- und bürste sowie etwas Geduld vorbeugen. Spezielle Zahncremes mit Fisch- und Geflügelgeschmack nehmen die meisten Samtpfoten gut an. Als Alternative eignen sich Kausticks, die die Zahnsteinbildung zumindest hemmen.