Katzen.de im Interview mit Heinz von Wilk, Autor von “Leonardos Abenteuer”.
Sie haben schon einige Krimis und Kurzgeschichten geschrieben. Was hat Sie bewegt Tiergeschichten und vor allem „Leonardos Abenteuer“ zu schreiben?
Ich bin mit Hunden und Katzen und vielen anderen Tieren auf einem Bauernhof in Bayern aufgewachsen, jetzt habe ich einen Rauhaardackel und noch fünf Katzen aus der Nachbarschaft, die aber alle Hausrecht haben. Die fünf beobachte ich sehr gerne, spiele mit ihnen, und so ist die Idee zu einem Katzenbuch entstanden.
Wieso ein italienischer Kater? Verbinden Sie etwas Besonderes mit Italien?
Ja, die Herzlichkeit und Lebensfreude der Menschen, das wunderbare Essen, nur schade, dass man in manchen Landstrichen im tiefen Süden ein gespaltenes Verhältnis zu Katzen und Hunden hat.
Sie haben einen Hund namens Sepp, aber finden Katzen ebenfalls interessant. Welche Beziehung haben Sie zu Katzen?
Katzen sind total anders als Hunde. Faszinierend in ihrer Art, sehr individuell im Charakter, und die Liebe und Zuneigung einer Katze muss man sich verdienen. Wenn man sie aber hat, dann ist das ein Bund mit der Ewigkeit.
Leonardo ist ein „halbstarker“ italienischer Kater. Entspricht er den gängigen Klischees, die wir Deutschen gegenüber Italienern haben?
Nein, gar nicht. Mein Leonardo ist einer, dem alles genommen wurde, was er geliebt hat, nämlich seine Mutter. Seine Welt ist zerbrochen, aber er gibt nicht auf. Und ich wollte zeigen, wie jemand wie er uns Deutsche erlebt und sieht. Ein Kulturcrash, den viele Italiener durchleben mussten.
Würden Sie sagen, dass auch Leser ohne Katze an dem Buch Freude haben?
Ja, auf jeden Fall. Denn die Botschaft des Buches ist: Klar, man fällt im Leben hin. Aber aufstehen und weitermachen ist die einzige Lösung. Wer kämpft, kann verlieren. Aber wer nicht kämpft, der hat schon verloren.
Ist es ein Buch für Jung und Alt? Welche Zielgruppe spricht es an?
Meine Nichte ist 16. Sie liebt das Buch. Und die bisher älteste Leserin, die mir geschrieben hat, ist 87. Die Zielgruppe sind also wir alle, die wir Katzen und alle anderen Tiere lieben, denke ich.
Wie lange haben Sie an Ihrem Roman „Leonardos Abenteuer“ geschrieben?
Über ein Jahr. Denn ich habe unsere Nachbarskatzen beobachtet, und alles gelesen, was ich über Katzen und ihre Verhaltensweisen in die Finger bekam.
Gibt es einen besonderen Platz an dem Sie die nötige Ruhe und Konzentration zum Schreiben finden?
Von meinem Büro aus sehe ich über die Äcker und Felder bis zum Wald und die Berge dahinter. Und der Acker hinter unserem Haus ist der Katzentreff No.1.
Verraten Sie uns, wie Ihr aktuelles Buch, das Sie gerade lesen, heißt?
Brennerova, von Wolf Haas. Weil nach meiner letzten Lesung eine Dame sagte: „Es gibt nur zwei deutschsprachige Schriftsteller, die so lustig und nachdenklich schreiben können. Sie und Wolf Haas.“ Ich war gerührt. Aber dann sagte sie: „Der Haas gefällt mir besser.“
Sind Lesungen geplant oder gibt es andere Termine und Möglichkeiten, bei denen Ihre Leser mit Ihnen in Dialog treten können?
Die nächste Lesung ist am 24.07. im Rosenheimer Tierheim. Meine Frau und ich waren da zu Besuch und haben das Elend gesehen und spontan beschlossen, was zu machen. Wir haben eine bei uns in Bayern bekannte Künstlerin, Frau Julia Plank dafür gewinnen können, dann einen hiesigen Unternehmer, den „Bücherjohann“, und von diversen Firmen habe ich viele Preise für eine Versteigerung zugunsten der leidenden Tier bekommen.
Ich stelle mich und meine Verbindungen auch gerne weiterhin für Lesungen und Veranstaltungen zugunsten leidender Tiere zur Verfügung, und garantiere, zusammen mit meinem Verleger, dass jeder generierte Cent ohne Abzüge den Tieren zugutekommt. Schauen Sie auf meine Facebookseite, oder besuchen Sie mich auf www.heinz-von-wilk.de.
Katzen.de danke ich hier für die Unterstützung und Hilfe. Weiter so. Man kann nicht alle Tiere dieser Welt retten. Aber wenn wir einem helfen, retten wir damit seine Welt. Machen Sie mit.
Lieber Herr von Wilk, wir danken Ihnen ganz herzlich für die Beantwortung unserer Fragen. Wir wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg und Ihren Lesern viel Spaß beim Lesen.