Es ist schneller passiert als Hund, Katze oder Kaninchen und Besitzer gucken können. Im wilden Spiel macht es auf einmal ratsch und es blutet fürchterlich. Erst ist gar nicht klar, woher die rote Fontäne eigentlich kommt und was konkret verletzt ist. Die Aufregung ist groß. Nachdem Berge von Taschentüchern mit der blutigen Suppe getränkt sind, ist schließlich klar: Eine Kralle ist abgerissen. Doch was nun? Schnell zum Tierarzt?
„Ein Abriss einer Kralle sieht immer viel dramatischer aus, als es eigentlich ist!“ beruhigt Frau Dr. Tina Hölscher, Tierärztin von aktion tier e.V., besorgte Tierbesitzer. „Hieran verblutet kein Tier, auch wenn die Blutmengen zunächst imposant erscheinen“, führt sie aus. Besonders wenn eine Arterie eröffnet ist, kann das Blut regelrecht hinauspulsieren. Doch früher oder später kommt die Blutung zum Stillstand. Danach sollte die betroffene Zehe gründlich mit handwarmem Wasser gereinigt und mit Wundspray desinfiziert werden. „Gut ist, wenn der Besitzer sich traut, abstehendes Horn zu entfernen, sonst tut dem Tier jede Berührung weh“, erklärt die Veterinärin. Ähnlich wie wenn sich unsereins einen Fingernagel tief einreißt, flammt der Schmerz bei jedem Kontakt mit dem überragenden Nagel erneut auf. „Da ist es deutlich besser, abstehende Teile soweit als möglich zu kürzen, um die Wahrscheinlichkeit ungewollter Berührungen zu minimieren“, erläutert sie. Das Kürzen kann mit einem herkömmlichen Nagelzwicker oder einer Nagelschere erfolgen.
„Vorsichtig sollte man mit dem Anlegen eines Verbandes sein“, warnt die Tierärztin. Hierbei kann man viel falsch machen. Da ist es besser, die verletzte Zehe einfach unbedeckt zu lassen. In aller Regel entzündet sich hier nichts. Sicherheitshalber beobachtet man die betroffene Pfote natürlich. Schwillt das Glied über der Zehe doch an, muss jetzt ein Tierarzt aufgesucht werden.
aktion tier – menschen für tiere e.V.
ist deutschlandweit eine der mitgliederstärksten Tierschutzorganisationen. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Bevölkerung durch Kampagnen und Informationsveranstaltungen auf Missstände im Tierschutz aufmerksam zu machen und Lösungen aufzuzeigen, wie diesen nachhaltig begegnet werden kann.
Weitere Informationen bei: Dr. med. vet. Tina Hölscher Mobil: +49 177 2451198 E-Mail: tierarzt@aktiontier.org Website: www.aktiontier.org