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Katzen sind leider anfällig für eine ganze Reihe von Krankheiten. Je nach Art und Zustand der Erkrankung kann eine Behandlung schnell hohe Kosten mit sich bringen, die in der Regel der Halter tragen muss. Um sich vor möglicherweise hohen finanziellen Belastungen zu schützen, ist es ratsam einen passenden Versicherungsschutz auszuwählen und eine Katzenkrankenversicherung abzuschließen. Doch was sind häufige Katzenerkrankungen und was sollte man in diesem Zusammenhang wissen?
Häufige Katzenkrankheiten im Überblick:
Knochenfraktur
Frakturen, also Knochenbrüche kommen bei Katzen vorwiegend nach schweren Unfällen wie Autounfällen oder Fenster- / Balkonstürzen vor. Auch bei Stürzen aus relativ niedrigen Höhen können Frakturen auftreten, beispielsweise am Ellenbogen. Wenn der Bruch nicht offensichtlich zu erkennen ist, sind auffälliges Humpeln, Lahmen oder Bewegungsunfähigkeit meist sichere Anzeichen für eine Fraktur. Je nach Schwere des Bruchs und der notwendigen Versorgung, kann die Behandlung der Fraktur schnell bis zu 1.500 Euro veranschlagen.
Katzenschnupfen
Tränende Augen, eine laufende Nase, allgemeine Abgeschlagenheit und unter Umständen leichtes Fieber – beim Menschen ist ein Schnupfen in der Regel wieder schnell auskuriert. Bei Katzen allerdings sieht das anders aus. Wenn ein Katzenschnupfen nicht rechtzeitig erkannt wird, können schwerwiegende Folgen bis hin zur Lungenentzündung eintreten. Behandeln lässt sich ein Katzenschnupfen mit der Gabe von Antibiotikum, um die Katze vor zukünftigen Ansteckungen zu schützen, empfiehlt sich zudem eine Impfung. Die Kosten für eine Behandlung von Katzenschnupfen mit anschließender Impfung betragen in etwa 1000 Euro.
FORL
FORL (Feline ondontoklastische resorptive Läsion) bezeichnet eine häufig auftretende schmerzhafte Zahnkrankheit bei Katzen. Auslöser für diese Erkrankung ist eine Fehlinformation des Katzenkörpers, welche sogenannte Ondontoklasten (Zahnfresser) aktiviert. Eigentlich sind diese Ondontoklasten dafür verantwortlich, dass die Wurzeln der Milchzähne nach dem Zahnwechsel abgebaut werden, dennoch treten sie auch bei erwachsenen Katzen erneut auf. Eine Heilung von FORL ist nicht möglich, die befallenen Zähne müssen allesamt gezogen werden, um das Leiden der Katze zu beenden. Da eine Zahnextraktion bei Katzen eine sehr präzise chirurgische Angelegenheit ist, belaufen sich die Kosten für das Entfernen der Zähne auf etwa 500 bis 1000 Euro.
Schilddrüsenüberfunktion
Besonders ältere Katzen erkranken häufig an einer Schilddrüsenüberfunktion. Gewichtsverlust bei gutem oder gar gesteigertem Appetit, vermehrter Durst, erhöhte Aktivität sowie vermehrtes Krallenwachstum und schlechte Fellqualität sind Anzeichen, die auf eine Schilddrüsenüberfunktion schließen lassen. Behandelt wird eine Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen meist im Rahmen einer drei- bis sechsmonatigen medikamentösen Therapie, wobei sich die monatlichen Kosten auf etwa 30 Euro belaufen. In seltenen Fällen muss die veränderte Schilddrüse aber auch operativ entfernt werden. Hierbei liegen die Kosten bei etwa 1000 bis 1500 Euro. Bei einer erfolgreichen Behandlung bilden sich meist sämtliche Symptome zurück.
Weiterhin sind Katzen auch nicht vor Magen-Darm-Erkrankungen, Diabetes, Tumorerkrankungen oder Niereninsuffizienz gefeit. Gerade Diabeteserkrankungen können bis zu 2500 Euro jährlich verursachen, die viele Katzenhalter nicht so einfach aufbringen können.
Für wen lohnt sich eine Katzenkrankenversicherung?
Wie beim Menschen auch ist die Frage nach dem Für und Wider bestimmter Versicherungen immer von den jeweiligen, individuellen Lebensumständen abhängig. Allgemein ist es aber empfehlenswert, über einen entsprechenden Versicherungsschutz nachzudenken, wenn die Katze sich in einem fortgeschrittenen Alter befindet und das Risiko für Erkrankungen steigt. Auch macht es einen Unterschied, ob es sich um eine Hauskatze oder eine Freigängerkatze handelt, da Freigänger in der Regel einem höheren Unfallrisiko ausgesetzt sind, insbesondere in der Stadt. Bei der Auswahl einer Katzenkrankenversicherung gilt es unterschiedliche Angebote untereinander zu vergleichen und einen passenden Versicherungsschutz auszuwählen. Die Kosten für die Krankenversicherung sind immer auch von den abgedeckten Leistungen abhängig. Nähere Informationen zu diesem Thema finden sich hier. Prinzipiell eignet sich eine Katzenkrankenversicherungen für alle, die nicht auf hohen Tierarzt oder Behandlungskosten sitzen bleiben möchten.
Fazit
Eine Versicherungspflicht besteht für Katzen nicht und Schäden, die Dritten durch die Katze entstehen, sind meist von der privaten Haftpflichtversicherung abgedeckt. Eine Katzenkrankenversicherung ist demnach eine freiwillige Entscheidung, die im Zweifel dafür sorgt, dass die Kosten für etwaige Behandlungen oder Operationen nicht ausufern. Kein Katzenbesitzer ist gewillt, die Entscheidung für oder wider eine Behandlung von den persönlichen finanziellen Möglichkeiten zu treffen. Mit einer optimal auf die eigenen Bedürfnisse abgestimmten Katzenversicherung fällt die Entscheidung im Zweifel wesentlich einfacher.
Wichtig zu wissen ist in diesem Zusammenhang, dass eine Katzenkrankenversicherung nicht direkt nach Vertragsabschluss greift. Teilweise werden auch Unterschiede im Hinblick auf die Katzenrasse gemacht – beispielsweise gilt eine Bengalkatze wegen ihrer Überzüchtung als anfälliger (im Verglich zu verbreiteteren Katzenrassen). Die Leistungen können erst nach einer gewissen Wartezeit in Anspruch genommen werden, abhängig vom Versicherungsanbieter beträgt diese zwischen einem und drei Monaten. Daher ist es sinnvoll, bei Bedarf frühzeitig an den Versicherungsschutz zu denken und nicht erst dann, wenn eine Erkrankung bereits eingetreten ist. Die unterschiedlichen Versicherer erlauben es meist maßgeschneiderte Katzenversicherungen abzuschließen, die genau auf die jeweiligen Bedürfnisse abgestimmt werden.