Nach Flohbefall entwurmen

   Nach Flohbefall entwurmen

Früher oder später erwischt es jeden Hund oder auch jede Katze mit Freigang – ein Floh nistet sich im Fell ein und vermehrt sich. Innerhalb kurzer Zeit kratzt sich das Tier nahezu im Minutentakt und schon bald wird der Besitzer des ersten Parasiten ansichtig.

Ein etwa 2 mm kleines, längliches, braunes Wesen krabbelt zwischen den Haaren des Vierbeiners auf der Haut entlang. Es zu fassen zu kriegen, ist gar nicht so leicht. Dem Tierhalter wird schnell klar, er muss handeln. Von selbst wird das Haustier die Lästlinge nicht mehr los. Im Gegenteil, wartet man ab, breitet sich die Plage erst richtig aus. Doch kein Grund zur Panik. Beim Tierarzt gibt es Mittel, die den Flohbefall schnell und nachhaltig bekämpfen. Damit aber nicht genug. Was die wenigsten Tierbesitzer wissen: Im Anschluss an eine erfolgreiche Flohbekämpfung sollte immer auch eine Entwurmung des Patienten durchgeführt werden!

„Flöhe übertragen den Gurkenkernbandwurm“, erläutert Frau Dr. Tina Hölscher, Tierärztin von aktion tier e.V., die Notwendigkeit der Behandlung gegen Würmer nach einer Besiedlung durch Flöhe. Zwackt es den Vierbeiner, benagt er die juckenden Stellen mit dem Maul. Dabei verschluckt er häufig Flöhe, die wiederum Bandwurmfinnen in sich tragen. Auf diese Weise infizieren sich Hund und Katze mit dem Wurm. In ihrem Darm entwickeln sich die Wurmfinnen zu erwachsenen Bandwürmern. Ist dieses Stadium erreicht, scheiden die Haustiere ab jetzt Eipakete aus, die mit dem Hunde- oder Katzenkot in die Außenwelt gelangen. Diese werden wiederum von den Flöhen aufgenommen. Damit ist der Kreislauf geschlossen.

Hunde oder Katzen, die mit dem Gurkenkernbandwurm (Dipylidium caninum) infiziert sind, leiden an Durchfällen, Appetitlosigkeit oder schleimigen Stühlen. „Auch hier gilt, von alleine gehen die Würmer nur selten weg“, so die Tierärztin. Ein entsprechendes Präparat gegen Würmer hilft hingegen sofort. „Die Entwurmung nach dem Flohbefall ist wichtig“, betont die Veterinärin aus einem weiteren Grund. Auch der Mensch kann sich mit dem Gurkenkernbandwurm infizieren. Allerdings muss er dazu einen Floh aufnehmen, der Bandwurmeier in sich trägt. Dass dies passiert, ist nur unter sehr unhygienischen Verhältnissen wahrscheinlich. Gefährdet sind jedoch in diesem Zusammenhang immer Kleinkinder, die alles, wessen sie habhaft werden können, in den Mund stecken.

 

Weitere Informationen bei: 
Dr. med. vet. Tina Hölscher 
Mobil: +49 177 2451198
E-Mail: tierarzt@aktiontier.org

aktion tier – menschen für tiere e.V.
ist deutschlandweit eine der mitgliederstärksten Tierschutzorganisationen. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Bevölkerung durch Kampagnen und Informationsveranstaltungen auf Missstände im Tierschutz aufmerksam zu machen und Lösungen aufzuzeigen, wie diesen nachhaltig begegnet werden kann.

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