Wenn der Vierbeiner zu dick wird: Übergewicht bei Hunden und Katzen erkennen und reduzieren / PETA gibt Tipps

   Wenn der Vierbeiner zu dick wird: Übergewicht bei Hunden und Katzen erkennen und reduzieren / PETA gibt Tipps

Nicht mit den Leckerlis übertreiben: Die meisten Hunde und Katzen essen für ihr Leben gern. Schnell ist der Napf leergefuttert oder die Kekse sind vom Tisch stibitzt. Gerade Hunde haben keine natürliche Sperre: Sie essen, was ihnen vorgesetzt wird – auch wenn es zu viel ist. Menschen mit Tieren sollten deshalb achtgeben, dass ihre Vierbeiner nicht zu sehr zunehmen. Jana Hoger, Fachreferentin für tierische Mitbewohner bei PETA, erklärt, wodurch Tiere zu dick werden, was die folgenschweren Konsequenzen sein können und wie Menschen das Gewicht ihrer Lieblinge nachhaltig reduzieren können.

„Wer seinen Vierbeiner zu oft mit Leckerlis verwöhnt, tut ihm auf Dauer keinen Gefallen“, so Jana Hoger. „Die schweren gesundheitlichen Folgen, die Übergewicht für Tiere haben kann, werden oft unterschätzt.“

Adipöse Hunde und Katzen neigen zu Trägheit, schlafen viel und sind häufig kurzatmig. Oft verlieren sie durch die eingeschränkte Beweglichkeit den Spaß am Spielen und Toben. Außerdem können sie sich schlechter putzen, worunter vor allem Katzen, die grundsätzlich sehr reinlich sind, leiden. Weitere mögliche Folgen des Übergewichts sind Diabetes mellitus, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Erkrankungen des Bewegungsapparates, des Stoffwechsels und der Haut, die allgemeine Schwächung des Immunsystems und ein erhöhtes Narkoserisiko. Auf manche Übergewicht begünstigende Faktoren, etwa die Genetik, das Alter des Tieres oder Veränderungen im Hormonhaushalt, können Menschen keinen Einfluss nehmen. Auf folgende Punkte sollte aber auf jeden Fall geachtet werden.

So lässt sich Übergewicht bei tierischen Mitbewohnern vermeiden:

  • Weniger ist mehr: Viele Menschen können bettelnden Vierbeinern nichts vorenthalten und geben ihnen deshalb zu viel zu essen. Dabei sind die Gründe für sehnsüchtige Blicke oft nicht wirklich Hunger, sondern beispielsweise Futterneid oder Langeweile.
  • Feste Zeiten: Besser als ein permanent zur Verfügung stehender gefüllter Napf mit Trockennahrung sind feste Essenszeiten, wobei der Vierbeiner zwei oder dreimal am Tag eine festgelegte Ration Nahrung bekommt.
  • Nicht zu viel nebenbei: Kleine kalorienreiche Leckerlis oder Reste vom Tisch zwischendurch werden häufig nicht mit in den Kalorientagesbedarf eingerechnet. Bekommt der Vierbeiner also mehr Leckerlis, sollte man die Nahrung bei den festen Mahlzeiten entsprechend reduzieren.
  • Zu hoher Energiegehalt: Auch die Gabe der falschen Nahrung, wie beispielsweise Welpennahrung für erwachsene Tiere, kann ein Grund für Gewichtszunahme sein. Aus diesem Grund sollte eine Nahrung gewählt werden, die speziell zum Alter, der Größe und der Aktivität des Tieres passt.
  • Gut im Training: Genau wie beim Menschen ist bei Tieren ausreichende Bewegung wichtig für einen gesunden Körper. Regelmäßige ausgiebige Spaziergänge mit dem Hund und Spielzeiten mit der „Hauskatze“ sind essenziell. Oft wird vergessen, dass gerade bei Katzen, die sich nur in der Wohnung aufhalten, unbedingt auf spielerische Weise für einen Ausgleich gesorgt werden muss. Beispielsweise kann das Füttern sowohl bei Hunden als auch bei Katzen mithilfe aktiver Wurfspiele geschehen.

So erkennen Menschen Übergewicht bei Hund und Katze:

  • Über den Rippen befindet sich eine Fettschicht. Die Rippen müssen beim Streicheln mit leichtem Druck fühlbar sein. Ist das nicht der Fall, leidet der Vierbeiner vermutlich an Übergewicht.
  • Der Bauch ist von der Seite betrachtet nicht – wie bei normalgewichtigen Tieren – leicht hochgezogen, sondern kann sogar hängen.
  • Die Haut an Hals und Schulter ist dick und wulstig; das Tier kann Fettdepots an der Schwanzbasis und in der Leistengegend haben. Stark übergewichtige Hunde und Katzen sind buchstäblich rund. Sie haben keine sichtbare Taille.

So können Menschen das Gewicht ihres Tieres reduzieren:

  • Bevor Vierbeiner auf Diät gesetzt werden, sollte ihr Gesundheitszustand in einer tierärztlichen Praxis überprüft werden.
  • Wenn einer Gewichtsreduktion keine anderen Erkrankungen entgegenstehen, muss zusammen mit dem tierärztlichen Fachpersonal ein passendes Programm festgelegt werden. Hierzu gehören vor allem eine Ernährungsumstellung beziehungsweise Kalorienreduktion und eine langsame Gewöhnung an mehr Bewegung. Ziel ist es, das überschüssige Fett abzubauen und die Muskelmasse zu erhalten. Katzen, die im Haus leben, können beispielsweise durch regelmäßiges Spielen und Hunde durch Spaziergänge an die „körperliche Ertüchtigung“ herangeführt werden. Dabei sollte die Dauer der Bewegung langsam gesteigert werden.
  • Anstelle von kalorienreichen Leckerlis kann ein Teil der täglichen Futterration z.B. auf den Spaziergang mitgenommen und als Belohnung eingesetzt werden.
  • Keinesfalls darf ohne Absprache mit der tierärztlichen Praxis eine drastische Reduktionsdiät begonnen werden, da diese zu gefährlichen Stoffwechselerkrankungen führen kann.

PETAs Motto lautet: Tiere sind nicht dazu da, dass wir an ihnen experimentieren, sie essen, sie anziehen, sie uns unterhalten oder wir sie in irgendeiner anderen Form ausbeuten. Die Organisation setzt sich gegen Speziesismus ein – eine Weltanschauung, die den Menschen als allen anderen Lebewesen überlegen einstuft.

Weitere Informationen:
PETA.de/Heimtiere
PETA.de/Themen/Hund-Katze-abnehmen
PETA Deutschland e.V. ist mit über 1,5 Millionen Unterstützenden die größte Tierrechtsorganisation des Landes und setzt sich durch Aufdecken von Tierquälerei, Aufklärung der Öffentlichkeit und Veränderung der Lebensweise dafür ein, jedem Tier zu einem besseren Leben zu verhelfen.

 

Pressekontakt:
Sophie Burke, +49 711 860591-528, SophieB@peta.de

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